Zum Inhalt Zum Hauptmenü
Best Practice

Was ist die SXSW

2017 und 2018 haben die Neustädter MediaApes die Zukunftsschmiede South by Southwest (SXSW) in Austin, Texas besucht. Was es mit dem amerikanischen Über-Branchenevent für Musik, Film und interaktive Medien auf sich hat und warum sich ein Besuch trotz hohem Kostenaufwand auszahlt, erfahrt ihr im Interview mit CEO und CVO Sebastian Gsuck.

1

Die MediaApes kreieren immersive Erlebniskonzepte. Als Agentur mit Schwerpunkt 3D-Audio entstehen im digitalen Affenhaus neben Kompositionen und Produktionen im eigenen Tonstudio, völlig neue Welten. Genau deshalb wurden sie 2016 als Preisträger des Creative Business Award Kreativsonar ausgewählt.

Dock11: Hi Sebastian, schön, dass du dir nochmal Zeit für uns nimmst. Meine erste Frage: South by Southwest, was ist das genau und warum fährt man da hin?

Sebastian Gsuck: Die SXSW ist eine, wenn nicht DIE Messe für Education, Interactive, Film und Musik in Austin, Texas. Das Ganze ist als große Experience aufgebaut und man hat das Gefühl das die ganze Innenstadt an der die Messe teilnimmt.  Die South by Southwest ist wie ein großes Erlebnis, sozusagen ein Innovations Funpark mit Business Backround, der in einem Musik Festival endet. Das Programm ist sehr vielfältig und es ist Wahnsinn wie viel nebeneinander läuft.

Die Speaker reichen von Hochschulprofessoren über weltbekannte Innovatoren, Entrepreneure und Stars wie Elon Musk und Arnold Schwarzenegger, Steven Spielberg, Bill Murray, Keith Urban, Priscilla Presley, uvm.
So vielfältig, wie das ganze Event sind auch die Gründe, warum wir nach Texas fahrenund es uns andere Innovatoren aus Deutschland gleich tun sollten. Für uns macht es Sinn, sich dort umzuschauen und mit den innovativen Medien und Zeitgeistern zusammen zu kommen. Netzwerken findet auf eine ganz andere Art und Weise und darüber Hinaus auch branchenübergreifend statt.
Andere fahren hin, um die Shows zu genießen, um zu sehen was in der Medienwelt geht und was es für Neuerungen gibt. Bei dem ganzen Event gibt es Impulse jeglicher Art, so dass es eigentlich für jede Branche, egal ob Industrie oder Kreativwirtschaft, und jeden Musik- und Medieninteressierten Sinn macht nach Texas zu fahren und die Stadt Austin auf eine einzigartige Weise kennenzulernen.

Dock11: Wie seid ihr auf die amerikanische Zukunftsmesse aufmerksam geworden und was habt ihr in Texas genau gemacht?

Sebastian Gsuck: Aufmerksam darauf wurden wir durch die Kontakte, die wir beim Wettbewerb Kreativsonar gewonnen haben  bzw. durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.
Wir waren als Aussteller auf der Messe und hatten eine eigene Booth. Als Unteraussteller waren das Fraunhofer IDMT und Aspekteins mit uns in Texas und wir haben gezeigt, was mit 3D Sound so alles möglich und machbar ist. Außerdem haben wir auf einem Panel zusammen mit Hartwig von Sass (CeBiT), Tom Ammermann (New Audio Technology), Daniel Guthor (CEO, Aspekteins) und Uwe Cremering (co-director AMBEO Immersive Audio, Sennheiser) zum Thema “Augmented Reality and Sound” gesprochen.
An unserem Stand konnten wir innovative Wege und Produkte mit 3D Sound, in Verbindung mit anderen Medien wir VR und AR zeigen. Darüber hinaus haben wir als Delegierte an diversen Veranstaltungen teilgenommen und gezeigt, was für Medien und fortschrittliche Innovationen aus Deutschland kommen. Da wir auch Musiklabel sind und Co-Verlag von BMG (Bertelsmann), ist die Musikmesse für uns ein sehr wichtiger Teil der South by. Neue Künstler aus aller Welt, wie auch Weltstars, kommen innerhalb dieser 10 Tage zusammen und an jeder Ecke finden Konzerte statt.

Dock11: Warum lohnen sich der weite Weg und der nicht zu unterschätzende Kostenaufwand?

Sebastian Gsuck: Es ist nicht die Regel, dass so viele internationale Player und Entscheider auf so viele Kreativschaffende treffen. Fernab vom Tagesgeschäft entfalten sich einfach neue Möglichkeiten und Perspektiven die durch die Atmosphäre vor Ort eine Brandbeschleunigung bekommen. Vielfältige Eindrücke und auch die etablierten Plattformen machen es möglich, dass Bier und Business definitiv eine machbare Kombination sind.
Das nicht zu unterschätzende Netzwerk, das man dadurch aufbaut und erweitert, wie auch die nachhaltigen Businessmöglichkeiten sind essentiell, um auch international anzudocken und längerfristig stattzufinden. Aber auch National ist es ein Booster, da aus jedem Bundesland Delegierte nach Texas reisen, ausstellen, networken und Bier und Business genießen. Die Kosten sind natürlich nicht zu unterschätzen, aber als Impulsgeber, wie auch für die eigene Businessentwicklung und auch zukunftsweisende Trends ist die South by Southwest eine der Anlaufstellen weltweit.

Dock11: Wie finanziert ihr den Trip? Gibt es Fördermöglichkeiten?

Sebastian Gsuck: Wir finanzieren das alles aus Eigenmitteln und sehen es als Investition in die zukünftigen Geschäfte und Felder der MediaApes. Ja, es gibt Fördermittel, welche Teilweise vom Land durch Beratung geleistet werden. Vom Bund werden Badges (Messe Tickets) finanziell unterstützt und Messestände gefördert.

Dock11: Stichwort Erlebniskultur: ihr schafft neue Welten, die nicht nur visuell, sondern auch auditiv erfahrbar sind. Was glaubt ihr, dadurch zu erreichen und welche Anknüpfungspunkte gibt es diesbezüglich zur south by southwest?

Sebastian Gsuck: Die perfekte Immersion! Menschen müssen in Welten eintauchen können. Dazu gehört gerade der TON! Wir leben in einer Welt die sehr visuell geprägt ist. Dabei lebt Immersion zu 50% vom Sound. Jetzt ist die Zeit des Tons gekommen. Wir kreieren und erschaffen mit unseren Partnern Erlebnisse und einzigartige Momente. Die MediaApes mit dem Schwerpunkt 3D Sound agieren hier nicht nur als Tonschaffende sondern vor allem als 360° Strategie denkende „immersive agency“. Der Ton ist nur ein Teil eines Konzepts oder einer Experience!
Wir glauben, dass wir dadurch nicht nur in vielerlei Hinsicht viel im Entertainment Sektor bewegen können, sondern auch im medizinisch- therapeutischen Bereich, da Akustik allgegenwärtig für uns ist. Man kann durch die richtigen Reize sehr viel bei Menschen auslösen und dadurch helfen, Situationen erlebbar zu machen.
Unser Motto: Wir wollen Menschen erreichen!
Auf der SXSW passiert genau das: Es werden Erlebniswelten geschaffen. Begehbare Erlebnisse und unvergessliche Momente werden in einer Art verwoben, wie es sonst nur selten der Fall ist. Dort präsentieren wir und andere was heutzutage möglich ist. Menschen berühren, Produkte schaffen und neue innovative Medienbereiche und somit die Kreativwirtschaft vorantreiben ist das vorrangige Ziel.

Dock11: Was erwartet uns in der nächsten Zeit von den MediaApes? Irgendwelche Projekte in Aussicht?

Sebastian Gsuck: Diverse Projekte sind in der Produktion und in Aussicht, jedoch können /dürfen wir zu den meisten noch nicht viel sagen. Unter anderem wird bald das Album von Hāwane Rios, eine unserer Künstlerinnen aus Hawaii, veröffentlicht. Zunächst wird es eine Veröffentlichung in Stereo geben, die eine Singleauskopplung mit einer 3D Kopfhörer Version hat. Das gesamte Werk wird es später noch mal ganz in 3D geben.

Dock11: Eines der nächsten großen Events werden im Oktober die Eyes & Ears Awards sein. Hier werden die MediaApes auch vor Ort in München eine neuartige Experience präsentieren. Vor allem das 3D Lautsprechersystem – SpatialSound Wave, welches wir als Lizenznehmer vom Fraunhofer IDMT vertreiben, wird bei diesem Event eine große Rolle spielen. Die Marktrelevanz von dem 3D System steigt stetig und wir statten Räume aller Art, wie auch Produktionsstätten damit aus.
In nächster Zeit sind wir auch viel als Speaker unterwegs, z.B. auf der SAE Alumni Convention, bei der Tonmeistertagung und auch als Impulsgeber bei Konzernen wie beispielsweise Hornbach.

Dock 11: Hab vielen Dank und bis bald!

Mehr Infos über die SXSW findet ihr hier.

Wer tieferen Einblick in die Welt des 3D-Sounds wünscht, kann sich auf der Internetseite der MediaApes selbst ein Bild machen, Hörbeispiele inklusive. Auf PAGE online gibt es außerdem einen Artikel über den Neustädter Affenstall, der gut zusammenfasst, worin der Unterschied zwischen 3D- gegenüber Surround-Sound genau besteht.


Infos zu Fördermöglichkeiten zur SXSW erhaltet ihr beim German Haus auf der SXSW, beim AUMA und beim Förderprogramm Go International von saar.is.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem Blog Bunte Kohle.