Digitalk mit dem Theaterkollektiv punktlive
Ein Gespräch mit Cosmea Spelleken, Leonard Wölfl und Nils Hohenhövel über digitales Theater und neue darstellende Formen in Zeiten der Digitalisierung.
Als Kultur- und Kreativschaffende unter dem pandemischen Gebot der Kontaktreduktion ins Netz auswichen, wurde Darstellenden und Publikum sehr bald deutlich, dass Live-Formate nur bedingt auf Bildschirme übertragbar sind. Neue Formate wurden erdacht und eines davon war im vergangenen Jahr so erfolgreich, dass es dieses Jahr mit dem zweiten Stück beim Festival Perspectives zu Gast ist.
Letztes Jahr zeigte das Festival schon das erste digitale Theaterstück des Kollektivs: werther.live. Das Stück feierte große Erfolge, weil es den Macher:innen gelang, eine Form zu finden, die Zuschauer:innen am Bildschirm emotional mitzunehmen. Das Team arbeitete weiter zusammen und formierte sich offiziell als Kollektiv punkt.live. Und obwohl die Theaterhäuser letztes Jahr wieder Publikum empfangen durften, wurde auch das zweite Stück ein digitales. Nicht (nur) weil die Pandemie es erforderte, sondern weil das Kollektiv sich einen komplett neuen Bühnenraum erobert hatte, den es mit einem neuen Stoff bespielen wollte. In Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg erarbeitete das Kollektiv eine modernisierte Fassung von Anton Tschechows “Die Möwe” und zeigte das Stück unter anderem am 7. Februar 2022 im Rahmen des diesjährigen Festival Perspectives. Eine weitere Aufführung am 7. März ist geplant.
Wir sprachen mit Cosmea Spelleken (Konzept und Regie), Nils Hohenhövel (Schauspieler, Kostja) und Leonard Wölfl (technische Konzeption) und wollten wissen, woraus diese neue Bühne genau besteht, und wie es sich auf ihr spielt. Was sich an ihrer Arbeit dadurch verändert hat und noch vieles mehr.