Saarklang Festival
Zum neunten Mal findet aktuell das Saarklang Festival statt, das wegen seiner besonderen Organisation eigentlich jedes Jahr Premiere feiert. Warum das so ist, darüber sprachen wir mit den Organisatorinnen Lea Kesselhut und Lisa Joos.
Dock 11: Hallo Lea und Lisa, schön, dass ihr euch Zeit für ein Gespräch mit uns nehmt. Das Saarklang Festival hat ja Tradition und ist trotzdem jedes Mal irgendwie eine Premiere. Möchtet ihr uns erzählen, wieso das so ist?
Saarklang: Genau, das Festival ist jedes Jahr aufs Neue wieder eine Premiere. Das kommt daher, weil es jedes Jahr eines Neues Team von Studierenden des Musikmanagement Studiengangs gibt, die das Festival wieder von Grund auf aufbauen. Vor allem jetzt nachdem die Corona Regeln so gut wie aufgehoben sind, sind wir sehr gespannt, wie das Festival angenommen wird.
Das Festival ist jedes Jahr aufs Neue eine Premiere
Dock 11: Nach welchen Kriterien werden die jeweiligen Aufgabengebiete besetzt und die Teams gebildet? Folgt ihr da einer bewährten Struktur, oder wird auch diese Form der Organisation jedes Jahr neu erarbeitet?
Saarklang: Ich glaube, dass es da von Jahr zu Jahr unterschiedliche Herangehensweisen gibt, wobei ich nur aus unseren Erfahrungen sprechen kann. Wir hatten zu Beginn ein Treffen, an dem wir einen groben Zeitplan entworfen haben, um anhand diesem dann herauszuarbeiten welche Teams wir brauchen. Daraus entstanden sind folgende Teams:
Das Leitungsteam, welches den Überblick über die anderen Teams behält und dafür sorgt, dass alles irgendwie läuft und jeder eine Aufgabe hat. Das Sponsoringteam. Weil das Festival am Ende komplett kostenlos sein soll, stemmen wir uns auf Sponsorengelder und unsere Crowdfunding Kampagne, welche bereits im Januar und Februar stattgefunden hat. Das Finanzierungsteam, welches den Überblick über die Finanzen behält und diese verwaltet. Die vier Teams für die genrespezifischen Tage, die diese vorbereiten mit Aufgaben wie beispielsweise dem Booking und dem Ablauf des Tages. Und letztendlich das Infrastrukturteam, welches vor allem den Fokus auf dem Hauptwochenende, dem 24. und 25. Juni hat.
Wir haben es so geregelt, dass sich jeder frei aussuchen konnte, in welchem Team man helfen möchte. Jeder von uns weiß am besten selbst wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und demnach hat es für uns am meisten Sinn gemacht, niemanden zuzuteilen, sondern die Entscheidung jedem selbst zu überlassen.
Ein großes Spektrum an Musikgenres
Dock 11: Euer Festival ist dieses Jahr mehrteilig und mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten. Wie kam das zustande?
Saarklang: Uns war es vor allem wichtig, ein großes Spektrum an Musikgenres anzubieten, sodass für jeden etwas dabei ist. Dazu haben wir uns auch an den Vorjahren orientiert und auch eigene Präferenzen sind bei der Genre-Wahl mit eingeflossen. Beispielsweise unser Teamkollege Michael bringt lateinamerikanische Einflüsse und Kontakte mit. Genauso gab es Interesse an der Klassik durch unsere Kommilitonen Meike und Jean, die ebenfalls an der Hochschule für Musik studieren.
Somit kam es zu unserem Klassikabend am 7. Mai und zu unserem Hauptwochenende, an dem wir Jazz und lateinamerikanisch am 24. Juni und Rock/Pop am 25. Juni mit anschließender Techno-Aftershowparty anbieten.
Dock 11: Den Opener des Rock-Pop-Tages am 25. Juni habt ihr im Rahmen eines Contests ermittelt. Wie schwer fiel die Auswahl?
Saarklang: Wir hatten einige Bewerbungen, von denen wir innerhalb unseres Teams eine Vorauswahl getroffen haben, damit wir uns bei der Juryentscheidung auf zehn Bands beschränken und uns für jede Band genug Zeit in unserer Bewertung lassen können. Unsere Jury bestand aus ausgewählten Akteuren der Musikbranche, welche uns bei der Entscheidung geholfen haben. Hierzu gehörten Gregor Theado, Johannes Morsch und Marie Petters. Mit unserer Jury und der Location, die uns von Dock11 zur Verfügung gestellt wurde, konnten wir einen Abend auf die Beine stellen, an dem wir uns die Bands in aller Ruhe anschauen konnten. Wir hatten mehrere Bands im Rennen für den Gewinnerslot, aber durch die fachmännische Meinung unserer Jury konnten wir unsere Wahl treffen und freuen uns sehr, Vincent and the Strangers auf unserer diesjährigen Bühne spielen zu sehen.
Dock 11: Und nach welchen Kriterien wählt ihr die anderen Acts aus?
Fokus auf regionale Bands
Saarklang: Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen unseren Fokus auf regionale Bands zu legen, um die saarländische Musikszene hervorzuheben. Hinzu kommen unsere eigenen musikalischen Präferenzen und natürlich spielt der finanzielle Aspekt eine wichtige Rolle. So sind wir letztendlich zu unserem diesjähriges Line-Up gekommen, welches aus insgesamt vier regionalen und zwei internationalen Acts besteht. Zu den regionalen Acts gehören unser eben genannter Bandcontest Gewinner Vincent and the Strangers, der Pop/Indie Musiker Anthony James Robson, als Vertreter des futuristischen Pops der Musiker Wavy und die Rockband Fashioned from Bone. Das Line-Up komplett machen die französische Band Trip und unsere Headlinerin, die aus Österreich anreisende Esther Graf.
Dock11: Was hättet ihr gerne vorher gewusst, und wollt ihr den Organisatoren der nächsten Ausgabe unbedingt mitgeben?
Saarklang: Zum einen welcher Zeitaufwand wirklich hinter dem Festival steckt. Das hätte nichts an unserer Wahl geändert, an diesem Projekt teilzunehmen, aber wir wären vorbereiteter gewesen. Zum anderen aber auch, dass es Zeit braucht, sich auf ein fremdes Team einzustellen. Wir sind zwar ein kleiner Studiengang, sodass man die meisten seiner Kommilitonen kennt, jedoch kennt man nicht unbedingt jeden persönlich. So ist es am Anfang nicht unbedingt einfach, wenn man noch nicht aufeinander eingestimmt ist und eine Aufgabe vor sich hat, mit der sich noch keiner so recht auskennt.
Dock 11: Danke für eure Zeit! Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und Freude mit dem aktuell laufenden Festival!