Dock 11 Canvas #2
Dock 11: Hallo Britta. Deine Illustration ist erst die Zweite, die dock11.saarland schmücken wird. Wo gibt es deine Arbeiten denn normalerweise zu sehen und wer sind typischerweise/waren denn bisher deine Kunden?
Britta: Hallo, vielen Dank für die Einladung.
Meine Arbeiten findet man vor allem an den Orten, an denen ich mich gern und oft aufhalte. Das geht von kleinen Ausstellungen in dem Café in dem ich arbeite, zu bekritzelten Bierdeckeln im Nauwieser Viertel, Werbung für den Verein in dem ich Sport mache und Plakate für Freunde, deren Musik ich gern zuhöre. Und bald hoffentlich auch auf der Haut, in Form von Tätowierungen.
Dock 11: Du bist – zufälligerweise wie der Gestalter des ersten Dock 11 Canvas – Bernd Pegritz, in Österreich geboren und aufgewachsen und nun seit einigen Jahren im Saarland ansässig. Was ist dein persönlicher Eindruck von der hiesigen Kreativwirtschaft? Wo siehst du hier noch Potenziale, die bislang nicht ausgeschöpft wurden?
Man könnte meinen, ganz Saarbrücken sei ein großes, gemeinsames Grafikbüro.
Britta: Ich mag die Energie, die in Saarbrücken steckt. Die Energie und den Zusammenhalt etwas eigenständig auf die Beine zu stellen und den Willen den Rest der Welt damit zu begeistern. Von dieser Energie hab ich mich anstecken lassen. Da ein regelmäßiger Austausch unter den Menschen die hier leben und dieser Zusammenhalt von dem ich geredet hab in der Stadt stattfindet, könnte man meinen, ganz Saarbrücken sei ein großes, gemeinsames Grafikbüro.
Dock 11: Die Illustration zeigt uns Hände, die ein Netz durchtasten. Wieso hast du denn gerade diese Illustration für Dock 11 gewählt?
Britta: Diese Illustration zeigt am Besten, wie meine illustrativen Arbeiten sonst auch funktionieren. Oft sind es einfache, mit schwarzer Tusche oder schwarzem Stift gezeichnete Tagebucheinträge von mir. Die können dementsprechend witzig, schräg oder auch traurig sein, aber für mein Empfinden durch diesen einfachen Zeichenstil auf den Punkt gebracht.
Dock 11: Wie sieht denn dein Arbeitsprozess normalerweise aus? Woher nimmst du Inspiration? Gibt es irgendwelche Vorbilder?
Britta: Meistens beginnt der Arbeitsprozess bei mir sofort. Stell dir vor, in meinem Kopf ist der Sitz einer kleinen Fabrik, in der die Leute ab dem Zeitpunkt als der Auftrag ausgesprochen wurde anfangen Tag- und Nachtschichten zu schieben. Für Außenstehende oft nicht nachvollziehbar, weil in dieser Zeit nach außen hin nichts passiert.
Ich gebe zu, dieser Zeitraum zieht sich bei mir oft sehr lange, doch dieser ist für mich sehr intensiv und notwendig um gute Arbeit aus der Fabrik nach außen hin zu tragen.
Dock 11: Was ist für gewöhnliche die Materialität in der du arbeitest? Wir sehen hier digitales Handwerk?
Britta: Es kommt darauf an um was für Arbeiten es sich handelt. Wie bei dieser Illustration starte ich meistens mit Stift, Schere, Feder und Papier um die Grundidee in meinen Skizzenbücher festhalten zu können – oft bleiben die Zeichnungen auch dort. Wenns darum geht, im Auftrag eines Kunden Arbeiten abzuschließen lande ich schlussendlich immer vor meinem Laptop.